Arbeitslose werden fit gemacht

Berufschancen Außendienst Akademie veranstaltete Jobday zum 20. Geburtstag

Von unserer Redakteurin Katrin Steinert

M Koblenz. Wer arbeitslos ist und von der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter einen Bildungsgutschein erhält, der kann sich damit an die Außendienst Akademie (AA) in Koblenz wenden. Vorausgesetzt man möchte sich in den Bereichen Marketing, Management, Vertrieb und Logistik aus- oder weiterbilden. Seit 1991 unterstützen dort Dozenten Menschen, beruflich auf die Beine zu kommen. Das 20-jährige Bestehen feierte das Unternehmen mit einem Jobday: 13 Firmen präsentierten sich auf dem Gelände an der Andernacher Straße und boten Bewerbern freie Stellen an.

Sven Heininger ist wie andere Kursteilnehmer auch zum Fest gekommen. Er nimmt an der sechsmonatigen Weiterbildung zum Auslieferungs- und Kurierfahrer teil. „Ich sehe das als super Chance. Ohne die Weiterbildung hätten wir verloren“, sagt der 27-jährige Koblenzer. Er hat bei der Handwerkskammer seinen Hauptschulabschluss nachgemacht und profitiert nun davon, dass er in seinem Seminar den Führerschein Klasse B und einen Staplerfahrerschein machen kann. „Das kommt auch bei Zeitarbeitsfirmen gut an“, sagt er.

Rund 200 Menschen nehmen jährlich an den vier- bis neunmonatigen Aus- und Weiterbildungskursen teil – mit Erfolg. Denn 75 Prozent haben danach einen festen Job in der Tasche. „Wir helfen der Bundesanstalt für Arbeit dabei, eine möglichst gute Integrationsquote in den ersten Arbeitsmarkt zu erreichen“, erläutert Geschäftsführer Günter Schönrock.

Damit übernimmt die AA eine Aufgabe, die Berufsvermittler nicht leisten können: „Wir setzen uns psychologisch über mehrere Monate jeden Tag mit den Menschen auseinander. So können sie ihre Hemmungen überwinden und ihr Selbstvertrauen stärken“, sagt Schönrock. Das sei oft das Wichtigste: „Wer fünf Jahre arbeitslos war, der braucht erst mal Mut, bevor er etwas lernen kann.“ So liegt ein Schwerpunkt auf dem Motivations- und Persönlichkeitstraining. „Das bietet neben der reinen Wissensvermittlung einen hohen Erfolgsfaktor“, sagt Schönrock.

Akademieleiter und Dozent Wolfhard Haase erinnert sich an eine Mittvierzigerin. Sie dachte, sie könnte gar nichts, hatte keinen Schulabschluss, keine Ausbildung absolviert. „Wir haben ihr anfangs Körperpflege und neue Kleidung nahegelegt“, so Haase. Weil die Teilnehmerin sich selbst nicht hübsch fand, hatte sie nie Wert darauf gelegt. Mit den Wochen wurde sie gepflegter und aufgeschlossener. Ein Dozent begleitete sie zum Vorstellungsgespräch, für ein zweiwöchiges Praktikum fuhr er jeden Tag mit ihr im Bus, bis sie sich die Fahrt selbst zutraute. „Aus einem 400-Euro-Job ist mittlerweile eine Dreiviertelstelle geworden“, freut sich Wolfhard Haase.

Rhein-Zeitung Koblenz und Region vom Freitag, 21. Oktober 2011, Seite 20

 

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